Diversifikation
Diversifikation (auch Diversifizierung oder Risikostreuung genannt) ist eine Anlagestrategie zur Reduzierung des Risikos in einem Portfolio. Das Börsenlexikon definiert Diversifikation als die Verteilung von Risiken auf mehrere, nicht-korrelierte Risikoträger. Ein diversifiziertes Portfolio beinhaltet Kapitalanlagen aus verschiedenen Bereichen, die eine möglichst geringe Korrelation zueinander aufweisen. Dadurch verlieren im Krisenfall nicht alle Anlagen gleichzeitig an Wert.
Die Diversifikation eines Portfolios leitet sich aus der modernen Portfolio-Theorie nach Harry M. Markowitz ab. Dort wurde gezeigt, dass durch die Kombination verschiedener Kapitalanlagen das Risiko eines Portfolios verringert werden kann, ohne dass dadurch zwingend auch die Rendite sinkt. In der Portfolio-Theorie wird zwischen systematischen und unsystematischen Risiken unterschieden.
Das systematische Risiko (auch Marktrisiko genannt) bezeichnet dagegen das Restrisiko, dass auch nach einer optimalen Mischung der Anlagen bestehen bleibt. Unsystematische Risiken können dagegen durch Diversifikation gesenkt werden, man spricht daher von diversifizierbarem Risiko. Jedoch lassen sich nicht alle unsystematischen Risiken durch Diversifikation senken. Da auch die Diversifikationsstrategie an die Anzahl der Portfoliounternehmen gebunden ist, verbleibt nicht nur das Marktrisiko, sondern auch ein Teil des unsystematischen Risikos im Portfolio. Studien haben gezeigt, dass sich das Risiko in einem Portfolio durch Diversifikation um etwa um ein Viertel bis ein Drittel senken lässt.
Die Korrelation zweier Kapitalanlagen liegt mathematisch gesprochen zwischen -1 und 1. Bei einem Wert von -1 sind beide Anlagen perfekt negativ korreliert. Das bedeutet, dass eine Wertänderung einer Anlage in eine Richtung zu exakt derselben Wertänderung der zweiten Anlage in die entgegengesetzte Richtung führt. Beträgt die Korrelation gleich 1, so sind beide Anlagen perfekt positiv korreliert und entwickeln sich exakt in dieselbe Richtung.
Bei einem Wert von 0 herrscht keine Korrelation der beiden Anlagen. Liegt der Wert zwischen -1 und 0, so sind beide Anlagen negativ korreliert. Eine Wertsteigerung der einen Anlage führt dann zu einem Wertverlust der anderen. Liegt der Wert zwischen 0 und 1, so sind beide Anlagen positiv korreliert. Eine Wertsteigerung der einen Anlage führt dann ebenfalls zu einer Wertsteigerung der anderen Anlage.
Investoren, die ihr Depot diversifizieren möchten, sollten also zunächst die Korrelationen ihrer Investments betrachten. Denn Anlagen aus unterschiedlichen Klassen beinhalten ein unterschiedlich hohes Risiko. Erst im zweiten Schritt sollte der Fokus auf Korrelationen zwischen Anlagen derselben Kategorie liegen. Anlageklassen beschreiben Geldanlagen mit ähnlichen Werttreibern und vergleichbarem Risiko. Man unterscheidet dabei zwischen traditionellen und alternativen Klassen. Zudem können Investoren das Risiko ihres Portfolios senken, indem sie in Anlagen aus verschiedenen Branchen, Ländern und Entwicklungsstufen investieren.