Startup-Investments sind in den 16 Bundesländern stark unterschiedlich verteilt. Manche tun sich mehr als Hotspots hervor als andere. Naturgemäß sind Ballungszentren dabei weit vorne.
Im Jahr 2017 gab es deutschlandweit 507 Finanzierungsrunden. Der Gesamtwert dieser Investitionen lag bei fast 4,3 Milliarden Euro. 2016 waren es weniger Finanzierungsrunden (484). Auch die gesamten Investitionen lagen 2016 bei zwei Milliarden Euro.
Bestimmte Startup-Branchen waren 2017 besonders interessant für Investoren: e-Commerce, FinTech und Health. In diese Sektoren floss das meiste Geld. Insgesamt sind laut dem Startup-Barometer von Ernst und Young 2017 in allen Branchen die Investitionen gestiegen.
In einigen Bundesländern gib es, im Vergleich, eher kleine Investitionssummen, die dabei auf wenige Unternehmen verteilt sind.
Bundesländer ohne nennenswerte Großstädte stehen im Ranking weiter unten und vereinen, im Vergleich, nicht so viele Investitionssummen oder Finanzierungsrunden.
Von 16 Bundesländern sind besonders in sechs Ländern viel mehr Aktivitäten beim Investieren und hohe Finanzierungssummen zu sehen. Das Finanzierungsvolumen lag 2017 in diesen Hotspots (fast überall) bei über 100 Millionen Euro.
Gründe könnten dafür sein, dass dort die Infrastruktur für die Startups besser ausgeprägt und ein attraktiveres Startup-Ökosystem vorhanden ist. Dort sind mehr Venture Kapital Geber, sowie Accelerators und Unternehmen, die von Startups profitieren, vor Ort.
Aus Thüringen kommen nur sieben junge Unternehmen, die aber dagegen 118 Millionen Euro in acht Finanzierungsrunde eingesammelt haben. Speziell im Bereich Health ist Thüringen der Spitzenreiter mit einer Investitionssumme von 115 Millionen Euro.
Mit 207 Millionen Euro ist Baden- Württemberg bei den Investments in Startups vorne im Ranking dabei. 34 Unternehmen erhielten Risikokapital in 34 Finanzierungsrunde. Gründerstandorte sind unter anderem Stuttgart und Karlsruhe. Auch hier, wie in Hamburg, bekamen Health-Startups 114 Millionen Euro.
Die Top Drei der Startup-Hotspots machen zwei Stadtstaaten und zwei große Bundesländer untereinander aus. Platz drei des Investment-Rankings teilen sich Hamburg und Nordrhein-Westfalen.
In Stadtstaat Hamburg lag die Finanzierungssumme bei 230 Millionen Euro. 39 Finanzierungsrunden auf 39 Startups gab es 2017, weniger als im Vorjahr. Beim Thema FinTech sind Hamburger Startups auf Platz zwei. In sechs Finanzierungsrunden sammelten diese 152 Millionen Euro ein.
Im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen lag die Finanzierungssumme hier zwar nur bei 96 Millionen Euro. Im Vergleich zu anderen Bundesländern gab es hier aber mehr Startups, die sich durch Risikokapital finanziert haben (36), sowie eine gleich hohe Anzahl an Finanzierungsrunden (39).
Die Gründerregion Rhein-Ruhr ist hier maßgeblich am Erfolg des Bundeslandes beteiligt. Nordrhein-Westfalen ist zugleich das Bundesland mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt (BIP) und das Land mit den meisten gemeldeten Unternehmen, laut Statista.
Bayern konnte bei der Anzahl der Finanzierungsrunden mit 76 seinen zweiten Platz, trotz Rückgang, aus 2016 halten. Dabei musste Bayern dennoch bei der gesamten Investitionssumme einen Rückgang verzeichnen: Im Vergleich zu 2016 (529) gab es 2017 nur noch 407 Millionen Kapital. 74 Unternehmen erhielten dabei das gesamte Risikokapital. Münchner Startups haben dabei den größten Anteil.
Statista besagt, dass Bayern das deutsche Bundesland mit dem zweithöchsten BIP sowie das zweithöchste bei der Unternehmensanzahl ist. Danach folgen nur noch Baden-Württemberg und Niedersachsen. Im Bereich der Health-Startups befindet sich Bayern mit 92 Millionen Euro Investitionssumme auf den vierten Platz. Aber auch im Bereich Software sind bayerische Startups mit 56 Millionen Euro gut finanziert.
Die Hauptstadt Berlin war auch 2017 wieder DER Startup- und Investitionshotspot in Deutschland. Mit 233 Finanzierungsrunden sind 46 Prozent aller verzeichneten Finanzierungsrunden auf Berliner Start-ups entfallen. Mehr als 69 Prozent wurden 2017 in Berliner Startups investiert. Die gesamte Finanzierungssumme lag bei fast drei Milliarden Euro (2.969). Davon haben 208 Startups der Bundeshauptstadt profitiert.
Berlin ist auch in vielen Sektoren der Spitzenreiter, was die Investitionen angeht. E-Commerce, also der Handel im Internet, ist der größte Sektor mit den meisten Investitionen. In Berlin alleine gingen fast 1, 7 Milliarden Euro an E-Commerce Startups. Zum Vergleich: Auf Platz Zwei ist Bayern mit 33 Millionen Euro.
Berliner Unternehmen im FinTech erhielten in 33 Finanzierungsrunden insgesamt 295 Millionen Euro an Kapital. Auch bei Software, Mobility und Medien ist Berlin ganz vorne und lässt andere Bundesländer hinter sich. Besonders das Berliner Startup Delivery Hero konnte mit 423 Millionen Euro das meiste Geld 2017 in Deutschland einsammeln.
Weiterhin sind Startups ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Die meisten Startups haben in Berlin ihren Sitz (16,8 Prozent), laut dem Deutschen Startup-Monitor 2017.
Deutschland steht im Vergleich der Investitionen in Startups immer weit oben in den europäischen Rankings. Berlin gehört dabei zu den Top Drei Startup-Hotspots, welche die meisten Finanzierungsrunden für sich verbuchen konnten. Paris steht dabei über Berlin, wird aber auch deutlich von London überholt. München konnte mit 57 Finanzierungsrunden auf Platz sieben der Top Zehn europäischer Städte landen, Hamburg auf Rang 13.
Auch beim Investitionsvolumen steht London an erster Stelle. Fast 4,9 Milliarden Euro Investitionen flossen in die englische Hauptstadt. Hier steht Berlin mit fast drei Milliarden Euro schon an zweiter Stelle, dann kommt erst Paris (zwei Milliarden Euro).
Die Investitionen in Startups steigen trotz einer Rückgänge in manchen Bundesländern an. Dennoch wird in Deutschland der Kapitalbedarf von Startups weiter ansteigen.
Aus welchem Bundesland kommen Sie? Haben Sie vielleicht in ein Startup aus einem anderen Bundesland investiert? Berichten Sie uns davon!
Stand vom 27.07.2018 08:00
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