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Crowdfunding

Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, bei der eine Vielzahl von Personen (die „Crowd“) Geld für ein Projekt, eine Geschäftsidee oder ein Vorhaben beisteuert. Im Gegensatz zu traditionellen Finanzierungsformen wie Bankkrediten oder Investitionen durch Risikokapitalgeber basiert Crowdfunding auf der Idee, dass viele kleine Beiträge von Einzelpersonen zusammen eine große Summe ergeben können. Crowdfunding findet in der Regel über Online-Plattformen statt, die die Finanzierungsvorgänge abwickeln und den Kontakt zwischen den Projektinitiatoren und den Geldgebern herstellen.

Funktionsweise

Die Initiatoren eines Projekts oder einer Geschäftsidee erstellen auf einer Crowdfunding-Plattform eine Kampagne, in der sie das Vorhaben detailliert beschreiben, ein Finanzierungsziel setzen und oft auch eine Frist festlegen, innerhalb der die Gelder gesammelt werden müssen. Geldgeber können dann kleine oder größere Beträge investieren und erhalten im Gegenzug entweder eine Gegenleistung, Beteiligung oder einfach die Befriedigung, das Projekt unterstützt zu haben.

Arten des Crowdfundings

Es gibt verschiedene Arten des Crowdfundings, die sich in der Art der Gegenleistung für die Unterstützer unterscheiden:

1. Spendenbasiertes Crowdfunding

Beim spendenbasierten Crowdfunding leisten Unterstützer ihre Beiträge, ohne eine finanzielle Gegenleistung zu erwarten. Es wird häufig für soziale Projekte, wohltätige Zwecke oder gemeinnützige Initiativen genutzt. Beispiele hierfür sind Spendenaktionen für Hilfsorganisationen oder Notfälle.

2. Belohnungsbasiertes Crowdfunding

Hier erhalten die Unterstützer eine nicht-finanzielle Belohnung für ihren Beitrag. Diese kann in Form von Produkten, Dienstleistungen oder exklusiven Inhalten erfolgen. Es wird oft von Startups und Kreativprojekten genutzt, die ihre Produkte durch Vorbestellungen finanzieren. Ein bekanntes Beispiel sind Kickstarter-Kampagnen für neue technische Geräte oder Videospiele.

3. Eigenkapitalbasiertes Crowdfunding

Beim eigenkapitalbasierten Crowdfunding investieren Unterstützer in das Unternehmen und erhalten im Gegenzug Anteile oder Beteiligungen. Diese Art des Crowdfundings wird auch als „Equity Crowdfunding“ bezeichnet und ist in der Regel mit höheren Summen verbunden. Die Geldgeber profitieren von zukünftigen Gewinnen oder einem Wertzuwachs des Unternehmens.

4. Kreditbasiertes Crowdfunding

Auch bekannt als „Peer-to-Peer (P2P) Lending“, handelt es sich um eine Form des Crowdfundings, bei der Geldgeber dem Projektinitiator oder Unternehmen Geld leihen und im Gegenzug Zinsen erhalten. Diese Form wird oft von Unternehmen genutzt, die keine Kredite über Banken erhalten.

Erfolgsfaktoren von Crowdfunding-Kampagnen

Ob eine Crowdfunding-Kampagne erfolgreich ist oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

1. Kampagnen-Story

Eine überzeugende und emotionale Kampagnen-Story ist entscheidend. Die Unterstützer müssen verstehen, warum das Projekt wichtig ist und wie es ihnen oder der Gesellschaft nützt. Eine gut durchdachte und ansprechende Präsentation ist oft der Schlüssel, um Menschen zur Teilnahme zu bewegen.

2. Transparenz und Glaubwürdigkeit

Die Projektinitiatoren sollten klar darlegen, wofür das gesammelte Geld verwendet wird und wie das Vorhaben umgesetzt wird. Transparenz schafft Vertrauen, und eine realistische, transparente Budgetplanung kann Unterstützer motivieren, sich zu beteiligen.

3. Zielgruppenansprache

Das Finden und gezielte Ansprechen der richtigen Zielgruppe ist entscheidend. Social Media, E-Mail-Marketing und gezielte PR können helfen, das Projekt bekannt zu machen und potenzielle Unterstützer zu mobilisieren.

4. Gegenleistungen

Im belohnungsbasierten und eigenkapitalbasierten Crowdfunding sind attraktive und exklusive Gegenleistungen ein Anreiz für Unterstützer, sich zu beteiligen. Sie sollten einzigartig und wertvoll genug sein, um eine Beteiligung lohnend erscheinen zu lassen.

5. Timing

Ein klarer Zeitrahmen und regelmäßige Updates zur Kampagne sind essenziell. Kampagnen mit klar definierten Zeitfenstern und einer fortlaufenden Kommunikation über Fortschritte, Meilensteine und Herausforderungen wirken lebendig und halten das Interesse der Unterstützer aufrecht.

Vor- und Nachteile des Crowdfundings

Vorteile:

  • Zugang zu Kapital: Crowdfunding bietet insbesondere Startups und Kreativen eine Möglichkeit, ohne Bankkredite Kapital zu beschaffen.
  • Marktvalidierung: Erfolgreiche Kampagnen können als Indikator dafür dienen, dass ein Produkt oder eine Idee auf Interesse stößt.
  • Community-Building: Crowdfunding ermöglicht den Aufbau einer loyalen Gemeinschaft, die das Projekt unterstützt und weiterverbreitet.

Nachteile:

  • Hoher Aufwand: Eine erfolgreiche Kampagne erfordert viel Vorbereitung, Marketing und kontinuierliche Kommunikation.
  • Ungewissheit: Es gibt keine Garantie, dass das Finanzierungsziel erreicht wird. Zudem können externe Faktoren wie wirtschaftliche Bedingungen den Erfolg beeinflussen.
  • Verantwortung gegenüber Unterstützern: Projektinitiatoren sind verpflichtet, die versprochenen Gegenleistungen zu erbringen, was zusätzlichen Druck erzeugen kann..

Fazit

Crowdfunding hat sich als eine flexible und zugängliche Finanzierungsform etabliert, die Menschen und Unternehmen dabei unterstützt, ihre Ideen zu verwirklichen. Der Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne hängt jedoch von der sorgfältigen Planung, der richtigen Zielgruppenansprache und der Transparenz ab.

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