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von Cristin Liekfeldt

„Ich bin eine Mischung aus Robin Hood, Punisher und Finanz-Nerd“

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„Ich bin eine Mischung aus Robin Hood, Punisher und Finanz-Nerd“

Albert Warnecke ist Finanzblogger der ersten Stunde. Sein Blog „Der Finanzwesir“ gehört zu den bekanntesten Finanzblogs Deutschlands. Dort gibt er Privatanlegern Tipps, wie sie auch mit kleinen Beträgen und ohne die Hilfe eines Finanzberaters etwas Vermögen aufbauen können. Sein Motto lautet: „Seine Frau und sein Geld gibt man nicht in fremde Hände, sondern trifft seine Entscheidungen selber.“ Wir haben uns mit ihm über seinen Blog, seine Motivation und sein Portfolio unterhalten. 


Cristin Liekfeldt: Du bist einer der allerersten Finanzblogger Deutschlands. Was thematisierst du auf deinem Blog und was treibt dich dazu an?

Albert Warnecke: Mein Thema ist finanzielle Bildung. Es gibt zwei Dinge, die sich nicht delegieren lassen:

Die Wahl des Lebenspartners und die Verwaltung der eigenen Finanzen.

Warum? Weil beide Dinge das eigene Lebensglück maßgeblich beeinflussen. Der falsche Mensch im Bett macht unglücklich, zu viel Monat am Ende des Geldes ebenfalls. Ich möchte dazu beitragen diesen Stress abzubauen, beziehungsweise gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Meine Motivation?

• 2/5 Robin Hood. Ich habe es ganz gut getroffen im Leben und möchte jetzt etwas zurückgeben.

• 2/5 Punisher: Ich habe beim Lehrgeldzahlen die Premiumvariante erhalten. Jetzt bekommt es das Finanzestablishment mit Zinseszins zurück.

• 1/5 Finance-Nerd: Als Ingenieur macht mir das Reverse Engineering der Verkaufsprospekte Spaß. Es ist der sportliche Ehrgeiz zu verstehen, was der Halbsatz auf Seite 143 denn nun genau bedeutet.


Cristin Liekfeldt: Seit wann beschäftigst du dich mit deinen Finanzen? Hast du externe Berater oder bist du bezüglich deiner Finanzen eine One-Man-Show?

Albert Warnecke: Seit über 20 Jahren. Zuerst mit Hilfe externer Berater, die mich fast ruiniert hätten. Seit gut 10 Jahren bin ich ein DIY-Investor. Seit dieser Zeit geht es aufwärts. Ich bin zwar der Finanzwesir, aber meine Frau und ich besprechen alle Entscheidungen von Tragweite zusammen. Deshalb: Keine reine One-Man-Show, eher eine One-Paar-Show.

1. Wenn du deine Finanzstrategie in drei Punkten zusammenfasst, welche drei grundlegenden Überlegungen stellst du bei der Geldanlage an?

1. Wie erreiche ich meine Renditeziele mit dem geringstmöglichen Risiko.

2. Wie bin ich gut diversifiziert

3. Wie halte ich die Kosten niedrig


Cristin Liekfeldt: Hast du ein Lieblingsthema/Lieblingsprodukt? (Warum?)

Albert Warnecke: Ich kenne keine Lieblingsprodukte, sondern nur Produkte, die aktuell am besten geeignet sind für eine bestimmte Assetklasse als Investmentvehikel zu dienen. Grundsätzlich sind alle Produkte unperfekt. Man sollte sich nicht in ein Produkt verlieben, sondern das Bessere ist stets der Feind des Guten. Aktuell gut geeignet sind ETFs für die Assetklasse Aktien, während sich der risikoarme Teil gut durch Tages- und Festgeld abdecken lässt.


Cristin Liekfeldt: Als Finanzblogger setzt du dich mit einem sehr ernsten, komplexen und in Deutschland recht unbeliebtem Thema auseinander. Deine Leser legen Wert auf deinen Rat in Finanzfragen. Wie gehst du mit dieser Verantwortung in einer Branche um, die sehr wenige einfache Antworten bereithält?

Albert Warnecke: Ich mache das so, wie ich es an der Uni gelernt habe: Ich recherchiere, trage die Fakten zusammen, benenne meine Quellen (dafür gibt es schließlich die Links) und sage dann, wie ich die Fakten bewerte und warum ich zu meinen Schlüssen komme. Trennung von Fakten und Meinung und Offenlegen der Quellen und zum Schluss die Aufforderung an die Leser „Bild Dir Deine Meinung“. Ich glaube an die Kraft der Gehirne meiner Leser, bin aber bereit sie mit etwas Boulevard zum Lesen zu verführen. Da ich kein Missionar bin, ist es mir in letzter Konsequenz auch egal, ob jemand sich an meine Ratschläge hält oder nicht. 


Cristin Liekfeldt: Was ist für dich ein erfolgreiches Investment?

Albert Warnecke: Ein Investment, das sich an das vorher ermittelte Risiko/Rendite-Profil hält. Ich werfe dem Tagesgeld seine Renditeschwäche nicht vor. Aber ich erwarte, dass die Einlagensicherung hält. Aktienkurse dürfen Achterbahn fahren, aber langfristig erwarte ich Rendite.


Cristin Liekfeldt: Wie stehst du zum Thema Risiko? Investierst du in risikoreichere Anlagen?

Albert Warnecke: Was ist Risiko? Wie messen wir es und vor allem: Welche Zeiträume betrachten wir? Kurzfristig ist die Börse eine Zockerbude, langfristig ist sie die größte Werterschaffungsmaschine, die wir kennen.

Tagesgeld ist kurzfristig sicher. Langfristig haben Inflation und Krieg noch jedes Geldvermögen vernichtet. Risiko muss immer im Kontext des eigenen Lebens gesehen werden. 100% Aktien für einen 30jährigen Beamten? Klar, immer. 100% Aktien für einen 65-jährigen Freiberufler? Besser nicht! Wenn wir das traditionelle Verständnis von Risiko zugrunde legen „Riskant ist das, was im Wert schwankt“, dann lautet die Antwort: Ja, der Finanzwesir investiert risikoreich.


Cristin Liekfeldt: Aus welchen Komponenten besteht dein Portfolio?

Albert Warnecke: Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs, Tagesgeld und der übliche Kleinkram, den fast jeder Überfünfzigjährige herumliegen hat (Bausparer, Riester, etc.).


Cristin Liekfeldt: Zum Schluss noch ein Tipp: Welchen Tipp würdest du anderen Investoren ans Herz legen?

Albert Warnecke: Investieren ist zu 10 Prozent Excel und zu 90 Prozent Psychologie. Lies‘ keine Bücher über geniale Aktienstrategien, sondern welche über Behavioral Finance. Kenne Deine Psycho-Dämonen, sonst wirst Du keinen Erfolg bei der Geldanlage haben.


Zur Person: „Wer bin ich? Mein Name ist Albert Warnecke, Jahrgang 1966, Ingenieur, Rheinländer, Bier statt Wein, bald 25 Jahre verheiratet, drei Kinder, vielseitig interessiert und seit 20 Jahren an der Börse aktiv. Eine formale Ausbildung als BWLer oder Banker kann ich nicht vorweisen, wohl aber eine Menge Lebenserfahrung und Fehltritte in Finanzdingen. Ich kümmere mich seit rund zehn Jahren erfolgreich selbst um die Familienfinanzen und möchte mein Wissen mit Ihnen teilen. Begonnen hat alles Anfang 2014 mit meinem Blog „Der Finanzwesir“. Im November 2015 haben Bloggerkollege Daniel Korth und ich die erste Folge unseres Podcasts „Der Finanzwesir rockt“ veröffentlicht. Auch außerhalb meines Blogs sind meine Texte gefragt. Seit zwei Jahren schreibe ich unter anderem regelmäßig für das Geld-Magazin der ZEIT sowie für ZEIT Online. Auch im Magazin STERN werde ich als ‚Geldexperte‘ zitiert.“


 

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