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von Cristin Liekfeldt

Steuern zum Staunen – Die kuriosesten Steuern der Welt

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Steuern zum Staunen – Die kuriosesten Steuern der Welt

Weltweit erheben Staaten Steuern auf Produkte, Dienstleistungen und manchmal sogar Lebensumstände. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde zum Beispiel die preußische Jungfernsteuer eingeführt: Unverheiratete Frauen zwischen 20 und 40 mussten damals zwei Groschen im Monat an den Staat abgeben. Damit sollten Eheschließungen und die Nachwuchsförderung finanziert werden. Mehr kuriose und erfinderische Steuern haben wir hier zusammengetragen.

Steuern auf Fett und Fast-Food



In Dänemark erhob die Regierung 2011 eine Fettsteuer auf Lebensmittel mit einem hohen Fettgehalt. Pro Kilogramm gesättigte Fettsäuren entfallen etwa 2,15 Euro (16 dänische Kronen). Butter oder Schlagsahne sind damit rund 20 Prozent teurer als in Deutschland. Rund 200 Millionen Euro verdient die dänische Regierung an der Steuer, so die Berechnung des Steuerministers Troels Lund Poulsen. Aufgrund des extrem hohen Bürokratie-Aufwandes und der Abwanderung der dänischen Käufer in die Grenzshops und norddeutschen Supermärkte schaffte die Regierung die Steuer knapp zwei Jahre später wieder ab. Mexiko führte die Fettsteuer im gleichen Jahr der dänischen Abschaffung ein. Dort gibt es die Steuer weiterhin.

Rumänien und Ungarn haben eine Fast-Food-Steuer auf Lebensmittel mit hohem Gehalt an Salz, Fett, Zucker und Nahrungsmittelzusätzen erhoben. Rumänien führte die Steuer, die dem Staat rund 1 Milliarde Euro einbringen soll, 2010 ein, ein Jahr später folgte die konservative Regierung Ungarns um Viktor Orban mit der „Chipssteuer“. 74 Millionen Euro soll die Abgabe auf Kuchen, Knabbergebäck und Energy Drinks in die Kassen spülen. Beide Länder wollen mit der Steuer auf die schlechten Essensgewohnheiten des Volkes reagieren.

Mit der Nutella-Steuer schlägt Frankreich eine Steuer vor, die in eine ähnliche Richtung geht. Aufgrund der höheren Besteuerung der Zutat Palmöl im Nutella wird diese Steuer so genannt. Olivenöl wird in Frankreich derzeit noch höher besteuert als das von Umweltschützern scharf kritisierte Palmöl. Dieses ist nicht nur in Nutella, sondern auch in Margarine, Chips, Kuchen und Schokoriegeln enthalten. 


Steuern auf das Vergnügen



In Deutschland gibt es die sogenannte „Vergnügungs-Steuer“ – und das schon seit dem Mittelalter! Aufgrund dieser Steuern zahlen wir für Kinobesuche, Glücksspiele wie Lotto oder in Casinos und beim Tanzen auf organisierten Parties. Auch Sport- und Pferdewetten fallen unter die Vergnügungssteuer. 500 Millionen Euro nimmt der Staat nach Angaben von RP Online dabei ein: Der Staat gewinnt beim Glücksspiel immer.

Einige Städte in Deutschland, darunter Köln und Duisburg, haben außerdem eine Sex-Steuer eingeführt. Pro Monat und Prostituierte werden 150 Euro im Monat an die Stadt gezahlt. Nach Angaben des Innenministeriums soll diese Abgabe den nordrhein-westfälischen Städten 2015 knapp vier Millionen Euro eingebracht haben, so Focus Online.

Obama führte in den USA weiterhin die sogenannte „Tanning-Tax“ ein – eine Steuer auf das Bräunen im Sonnenstudio. Mit dieser Abgabe wurde das staatliche Gesundheitsvorsorge-Programm Obama-Care mitfinanziert. 10 Prozent der Einnahmen müssen an den Staat abgegeben werden.

Auch die Abgaben auf alkoholische Getränke sind vielseitig: Der deutsche Staat kassiert Steuern auf Sekt, Bier und Branntwein. Die sogenannte Schaumweinsteuer wurde unter Kaiser Wilhelm II 1902 zur Finanzierung der Kriegsflotte eingeführt. Bis heute wird sie in Österreich und Deutschland gezahlt.


Steuern auf Bärte, Perücken und Tattoos



Zu den skurrilsten Steuern der Welt gehören auch die Bart-Steuer und die preußische Perücken-Steuer.

Die Bart-Steuer wurde unter Zar Peter dem Großen zur Lenkung der russischen Bevölkerung eingeführt: Russland sollte sich 1698 gegenüber Europa kulturell öffnen – und dafür mussten die unmodernen Rauschebärte ab. Trug man die Bärte trotzdem und zahlte die Bart-Abgabe nicht, wurde öffentlich zwangsrasiert.

Eine weitere, die Haare betreffende Steuer, war die Perückensteuer in Preußen. Drei Taler musste man für eine öffentlich getragene Perücke blechen. Die Staatsfinanzen waren unter dem Kurfürsten Friedrich III. vollständig zerrüttet worden – weshalb man auf die Idee kam, das mittlerweile beliebte Tragen von Perücken zu besteuern. Auch entstand dadurch ein neuer Beruf: Der königliche Perückeninspektor, der mit seinen Unterinspektoren öffentlich die Stempel auf den Perücken kontrollierte.

Tattoos sind ein weiterer Körperschmuck, der bezahlt werden will: Sechs Prozent des Tattoo-Preises müssen Menschen in Arizona – auch heute noch – dem Staat bezahlen, wenn sie sich ein tätowieren lassen.


Fazit: Es ist erstaunlich, weshalb man manche Steuern eingeführt hat und wie erfinderisch die Staaten sind, wenn es darum geht, neue Abgaben zu entwickeln. Während einige Absichten nachvollziehbar sind, sind es andere weniger. Merkwürdig sind diese Exemplare allemal. 


 

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