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FinTech, PropTech, InsurTech – Was steckt hinter den Bezeichnungen?

Recht/ Steuern und Hilfsthemen

Begriffe aus der Startup-Welt einfach erklärt

9 Minuten Lesezeit

Startups entwickeln innovative Technologieprodukte für einen bestimmten Markt oder Zielgruppe. Dabei tauchen immer neue Bezeichnungen für diese Startups auf und können in dieser Masse für den Beobachter verwirrend sein. Wir geben eine Übersicht über die bekannten und weniger bekannten Begriffe in der Startup-Welt.

 

FinTech

Die wohl geläufigste Bezeichnung ist FinTech. Der Begriff FinTech ist ein Zusammenschluss aus den Worten Finanzdienstleistungen und Technologie. Mit FinTech wird die Branche beschrieben, in der Finanzdienstleistungen durch Technologie verändert werden.

FinTech ist besonders durch Innovationen im gesamten Finanzsektor bekannt, unter anderem in den Bereichen Mobile Zahlungen, Überweisungen, Sparen und Investieren. Den alteingesessenen Finanzdienstleistern, den Banken, machen diese technologiegetriebenen Unternehmen Konkurrenz. Die FinTechs besetzen Lücken, die die bisherigen Banken nicht bedienen. FinTech binden auch neue Bereiche wie das Crowdfunding ein.

Bekannt für uns alle ist wohl das Unternehmen PayPal. Es gibt aber viele Startups in diesem Bereich. Das Hamburger Startup Finanzcheck.de ist als Kreditvergleichsdienst eines der bestfinanzierten FinTech-Unternehmen. Dagegen will bonify seinen Nutzern Finanzprodukte vermitteln, die zu deren spezieller Finanzsituation passen. Zu den FinTechs zählt auch N26, dass seit kurzem eine eingetragene Bank ist, mit der Kontoführung per Smartphone möglich ist.

 

InsurTech

InsurTech ist ein Ableger von FinTech. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern Insurance und Technology zusammen. Darunter versteht man Versicherungsdienste, die mit digitalen Technologien arbeiten. Mehr als 82 Millionen Dollar flossen 2016 in den digitalen Versicherungsmarkt in Deutschland.

Kunden können ihre Versicherungsverträge online per Computer oder Smartphone eingeben und erteilen dem InsurTech-Unternehmen den Auftrag, nach besseren und erschwinglicheren Versicherungen zu suchen.

Ottonova gilt als erste rein digitale Krankenkasse des gleichnamigen Münchener Unternehmens. Mit wenigen Klicks sollen Kunden per App einen privaten Krankenschutz abschließen können. Clark aus Berlin ist eine Smartphone-App zur digitalen Verwaltung von Versicherungen. Das Unternehmen analysiert die Versicherungssituation seiner Kunden und schlägt Verbesserungen vor. Das Berliner Startup Friendsurance wurde gegründet um Nutzern, welche die gleiche Versicherungsart haben, zu ermöglichen, sich als Gruppe zusammenzuschließen. Bei kleineren Schäden zahlt die Gruppe, bei größeren Schäden springt die individuelle Versicherung ein. 

 

PropTech

Der Begriff Property Technology, kurz: Proptech, steht für moderne technologische Entwicklungen in der Immobilienbranche. Innovative Produkte und Dienstleistungen werden rund um Planung, Konstruktion, Vermietung, Verwaltung und Verkauf von Immobilien angeboten. Suchmaschinen ermöglichen die gezielte Suche nach Wohnungen, digitale Plattformen erleichtern Bewirtschaftung von Immobilien und Crowdfunding-Plattformen vereinfachen Investitionen in Immobilien.

Im ersten Halbjahr 2016 wurden über 1,8 Milliarden US-Dollar in PropTech-Startups investiert – 85 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2015.

Über Vermietet.de sollen Vermieter ihre Immobilien einfacher verwalten können. Maklaro ist ein digitaler Immobilienmakler, er übernimmt alle Aufgaben beim Immobilienverkauf und soll dabei effizienter und leistungsstärker sein als ein gewöhnlicher Makler. Homelike ist eine Plattform mit einem großen Portfolio an möblierten Wohnungen. Über diese Plattform kann man in ganz Europa Apartments auf Zeit buchen.

 

LegalTech

LegalTech setzt sich aus den Begriffen Legal Services und Technology zusammen. Es beschreibt Unternehmen, die digitale und innovative Technologien nutzen, um den Zugang zu Recht und Verwaltung von Recht, Rechtsfindung und -anwendung zu automatisieren und zu vereinfachen.

Es werden Rechtsdienstleistungen oder ganze Arbeitsprozesse automatisiert, um eine Steigerung der Effizienz zu erreichen und somit auch Kosten einzusparen.

Jurato bietet eine Plattform für Anwaltsleistungen. Es lassen sich Beratungsangebote buchen. Alternativ stellen die Nutzer eine juristische Frage und Anwälte können sich um den Rechtsfall bewerben. Auf Advocado wird Rechtsberatung von Anwälten angeboten, Mandanten bekommen so eine schnellere und transparentere Beratung. Edicted aus Bremen ermöglicht es Anwälten, Aufgaben, wie die Recherche und das Schreiben von Schriftsätzen, über die Plattform auszulagern.

 

FoodTech

Innovationen gibt es auch im Bereich der Verbindung von Lebensmitteln, Essen (engl. = food) und Technologie. Dies bieten sogenannte FoodTech-Startups. Mit der Nutzung von Technologie kann die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion oder logistische Fragen, wie die Lieferkette und der Vertriebsweg, verbessert werden.

Tiefgreifende Veränderungen im Nahrungsmittelbereich sind bei der Produktion von neuen Verbrauchsgütern, Lebensmittelproduktionsverfahren und der Biotechnologie zu verzeichnen.

Aus unserem Alltag sind uns eher die Essenslieferanten bekannt wie Foodora, Deliveroo oder Plattformen für individuell zusammenstellbare Produkte wie meinfrühstück24 oder Abonnementmöglichkeiten wie bei earlybird Coffee. Die App ResQ soll der Verschwendung von Essen entgegenwirken, indem sie überproduziertes Essen anbietet.

 

FemTech

Im Segment FemTech passiert seit geraumer Zeit einiges. Aus den Worten Female und Technology wird klar, dass es sich um Technologie für Frauen handelt. Damit sind Gesundheitsprodukte speziell für den weiblichen Körper gemeint, insbesondere Zyklus- und Fruchtbarkeits-Apps.

Dies stellt eine Herausforderung für Gründerinnen solcher Startups dar. Für Frauen ist es schwieriger an Wagniskapital für ihre Unternehmen zu kommen, denn Investoren sind meist männlich. Diese müssen von diesen weiblichen Themen erst begeistert werden. Bekannte FemTech-Startups sind zum Beispiel die Zyklus-Apps Clue, Ovy oder Trackle.

Ovy verbindet eine App und ein Bluetooth-Thermometer, um den weiblichen Zyklus zu kontrollieren. Auch Clue ermöglicht es ihren Nutzerinnen den eigenen Zyklus aufzuzeichnen und nachzuverfolgen. Trackle nutzt einen speziellen Temperatursensor, der Frauen dabei hilft zu erkennen, wann sie schwanger werden können.

 

 

 

SexTech

Neu in der Startup-Szene ist die SexTech Branche. Durch neue Technologien soll unser Sexualleben und -verhalten verändert und, wenn möglich, verbessert werden. Sexuelle Befriedigung mit Hilfe von Technik soll kein Tabu mehr sein. Immer neue Innovationen kommen auf den Markt. Sex-Spielzeuge wie spezielle Vibratoren, Virtual Reality-Pornos oder Roboter, mit denen Nutzer Geschlechtsverkehr haben können, gehören mittlerweile dazu. 2020 wird ein Umsatz von 50 Milliarden Dollar erwartet, so US-Marktprognosen.

Das US-amerikanische Startup MysteryVibe stellt Vibratoren für Frauen und Männer her, welche mit einer eigenen App personalisiert werden können. Einhorn, ein Berliner Startup, bietet vegane und nachhaltig hergestellte Kondome an, welche von bekannten Künstlern designt worden sind. 50 Prozent der Gewinne des Unternehmens fließen in gemeinnützige Projekte. Amorelie ist ein bekannter Online-Sexshop, der Lifestyle-Artikel im Erotikbereich anbietet. „Alles was das Liebesleben bereichert“ können Kunden dort finden. Leidenschaft, Wohlbefinden und Glückseligkeit sollen dabei besonders im Vordergrund stehen.

 

HealthTech

In der Gesundheitsbranche wird auch immer mehr auf Technologien gesetzt. Mit neuen Innovationen bringen sich hier HealthTech-Startups ein. HealthTech ist eine Zusammensetzung aus Health (dt. = Gesundheit) und Technologie. Mithilfe von digitalen Anwendungen und Systemen, wie Datenbanken, Apps oder Wearables, also tragbaren Computersystemen wie Armbändern, soll alles rum um unsere Gesundheit verbessert und der Zugang zu Medizin vereinfacht werden. Medizinische Produkte sollen so weiterentwickelt und kommerzialisiert werden.

Das Gesundheitssystem ist in Deutschland stark reglementiert. Aufgrund dieser Hürden „wird nur jedes hundertste deutsche Startup-Unternehmen im Gesundheitswesen gegründet“, resümiert Arno Elmer, Professor an der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Berlin. Daher gehen viele in die USA, zum Beispiel Klara.

Klara, ein Startup aus Berlin, bot seinen Nutzern an, verdächtig aussehende Hautstellen per Ferndiagnose von einem Dermatologen prüfen zu lassen. Ein Foto per Smartphone wurde an den Arzt geschickt, der sich innerhalb von 48 Stunden meldete. Das eHealth-Startup Tomes GmbH möchte mit der Software Idana die Arzt-Patienten Kommunikation verbessern. Die Software digitalisiert die Anamnese, hilft so Fehldiagnosen zu reduzieren und ermöglicht eine bessere ärztliche Betreuung. MySugr bietet mehrere Apps für Diabetiker an, die eine Rundumversorgung des Erkrankten bieten soll, u.a. ein Diabetes-Tagebuch oder die Möglichkeit der digitalen Überwachung des Blutzuckerverlaufs.

 

FashionTech

Auch im Modebereich tummeln sich die Tech-Startups. Mode wird mit neuester Technologie verbunden, indem sie zum Beispiel in unsere Kleidung oder in Wearables integriert wird.

Bei TrainWear wird quasi ein virtueller Personaltrainer in die Fitnesskleidung integriert. Durch Sensoren in Wearables oder einem Smart-Fitness-Shirt erhält der Sportler Feedback zu seiner Haltung und seiner sportlichen Leistung. Durch die Augmented-Reality-App des Berliner Startups Mimeme kann man virtuelle Kleidung tragen oder Textilien visualisieren lassen, indem man ein Smartphone mit Kamera nutzt. Der Onlinehändler Lesara ermöglicht es seinen Kunden, direkt von den Herstellerfabriken in Asien zu kaufen. Eine Meta-Suchmaschine für Secondhand-Mode wurde vom Münchener Startup Prelovee entwickelt.

 

TravelTech

Auch in der Touristikbranche ist die Digitalisierung schon länger angekommen. Online- und Vergleichsplattformen sind schon gang und gäbe. Mittlerweile gibt es in diesem Bereich eine Vielzahl verschiedenster Startups, die unterschiedliche Geschäftsmodelle verfolgen.

Mit SecretEscapes, einem digitalen Reiseclub, können Mitglieder große Ermäßigungen und Angebote für Luxushotels und Reisen erhalten. Mit der App von Conichi können Gäste schneller ein- und auschecken sowie Zahlungen abwickeln. Durch die Beacon-Technologie werden Gäste beim Check-in erkannt und das Hotel kann auf deren Wünsche individuell eingehen. Als erster digitaler Reiseveranstalter setzt itravel auf Datenanalyse, Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie, um den Kunden individuell konfigurierte Reisen anzubieten.

 

EdTech

Verschiedenste Technologien in der Wissensvermittlung werden unter dem Begriff EdTech zusammengefasst. Sogenannte EdTech-Startups, also Education (engl. = Bildung) und Technology, bieten dazu verschiedene Produkte und Dienstleistungen an.

Im Bildungsbereich entstehen neue digitale Online-Lernangebote in der traditionell behafteten Welt der Bildung, um das Lernen interaktiver und effektiver zu gestalten. Dazu gehören eLearnings, Cloud-Lösungen für Hochschulen, Lern-Apps für Schüler oder Online-Kurse, wie MOOCs (Massive Open Online Courses) für die berufliche Bildung.

Bekannte Startups sind zum Beispiel Sofatutor, eine Online-Nachhilfe-Plattform mit Videos und Arbeitsblättern für Schüler und Studenten, oder Lecturio, welche Videokurse für Beruf, Studium und Freizeit anbietet, die überall online verfügbar sind. Udacity, zum Beispiel, ist ein Unternehmen ist eine private Online-Akademie, die Vorlesungen und Prüfungen auf ihrer Website kostenlos zur Verfügung stellt.

 

Kennen Sie noch mehr neue Startup-Bezeichnungen, die wir hier vergessen haben? Schreiben Sie uns!

 

 

Stand vom 29.06.2018 12:15


 

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Jana Biesterfeldt

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