Die Startupnight in Berlin gab viele Antworten und Anregungen rund um die großen Trendthemen der Branche – Fintech (Finanztechniologie), Biotech (Biotechnologie), IoT (Internet of Things) und AI (Künstliche Intelligenz) wurden diskutiert.
Am Freitag, 08.09., trafen sich zahlreiche Startup-Gründer, Investoren und Interessierte in Berlin Mitte. Es wurde gemeinsam diskutiert und genetzwerkt. Die Vorträge der Konferenz füllten die Räume des DRIVE Volkswagen Forums mit lebendigen Diskussionen zu den Themen: gelungenes Entrepreneurship, neu verfügbare Technologien im Bereich AI, Umgang mit Venture Capital und dem IoT.
Wer am Freitag in Berlin-Mitte aus U- oder S-Bahn stieg, konnte schon von weitem die Teilnehmer der Startupnight 2017 erkennen. Wie ein Bienenschwarm sammelten sie sich rund um das Volkswagen Forum Unter den Linden.
Die einzelnen Diskussionsräume der Konferenz waren gemütlich und schick eingerichtet, im Foyer gab es die Ausstellung „Ars Electronica“ zu bestaunen. 14 internationale Künstler präsentieren hier ihre Arbeiten, die die neuen Herausforderungen für Mensch und Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Viel Aufmerksamkeit bekamen die durch Bewegungssensoren gesteuerten Pinguine.
Ein besonderes Highlight für Generation Z waren in diesem Jahr Workshops zum Thema digitale Berufe auf der „Brave New World“. Hier konnten Schüler mit Experten an ihren Zukunftsplänen arbeiten.
Für Berlins Jugendliche gab es dieses Jahr viel Neues rund um die digitale Wirtschaft in Berlin zu entdecken. In der Veranstaltungsreihe „Brave New World“ mit vielen Workshops und Keynotes kam die junge Generation auf ihre Kosten. Auch Companisto hatte als Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell viel zu berichten: Robert Uhlich sprach über Jobmöglichkeiten im Bereich Venture Capital und Cristin Liekfeldt leitete einen Workshop über neue Entwicklungen im Bereich Social Media. Mit 15 Schülerinnen und Schülern erörterte sie die Berufsfelder um Social Media und ging der Tragweite von Online-Kommunikation auf den Grund.
Die Konferenz bot mit 20 Vorträgen und Diskussionen ein vielfältiges Programm. Teilnehmer aus dem Publikum beteiligten sich rege an den Diskussionen und erörterten mit den Experten spannende Fragen. Die Speaker der jeweiligen Vorträge waren sehr zugänglich und erzeugten so eine sehr familiäre, lockere Atmosphäre.
Experten stellten sich die Frage, wie es für Berlins digitale Wirtschaft weitergeht. Können Berliner Gründer noch interaktiver mit anderen Ländern zusammenarbeiten? Wieviel Sinn machen internationale Partnerschaften? Dr. Burton Lee von der Universität Stanford fasst die Diskussion wie folgt zusammen:
„Berlin ist ein ganz eigenes wirtschaftliches Ökosystem, kann aber sehr viel vom Silicon Valley lernen“.
Andrea Diewald von der German American Chamber of Commerce New York ergänzte: „Ein Austausch zwischen deutschen und amerikanischen Gründern ist für beide Seiten sinnvoll, um die jeweiligen Eigenheiten der Märkte besser kennen zu lernen.“
Ein spannendes Thema für Startup-Gründer besprach Habib Lesevic, Co-Founder von Journey 2 Creation. Er referierte über den heiklen Wendepunkt nach der Startup-Gründung, an dem sich die Gründer entscheiden müssen, wie und auf welche Art sie wachsen wollen. Ausschlaggebend sei es, betonte Habib Lesevic, gerade bei wachsenden Startups ganz Entrepreneur zu bleiben.
„Es ist wichtig, agil zu bleiben und sich konstant zu hinterfragen“, so Lesevic.
Startup Programme – welche funktionieren wirklich? Drei Branchenexperten diskutierten über die verschiedenen Möglichkeiten für Startups, Ideen zu entwickeln und mit großen Unternehmern erfolgreich zusammen zu arbeiten. Jörg Rheinboldt, CEO Plug & Play Accelerator, betonte die innovative Arbeitsweise der Startup-Branche. Was sich große Corporates von Startups abgucken könnten, sei das Mindset. Startup-Gründer würden sehr zielsicher aus ihrer Idee einen Plan machen und diesen verfolgen, ohne sich mit Fehlern aus der Vergangenheit zu belasten.
Der beste Weg für Startups in der ersten Phase sei es, Schritt für Schritt zu lernen und so viel wie möglich zu testen und anzupassen, so Rheinboldt, CEO Plug & Play Accelerator.
Eines der meist besuchten Panels galt dem Trendthema Internet of Things. Berlin ist ein wichtiger deutscher Startup-Hub und hat somit auch neben München und Stuttgart IoT-Potenzial. Zu diesem Fazit gelangten die Speaker nach Abschluss der Gesprächsrunde. Auch München und Stuttgart seien durch ihre Nähe zu den großen Unternehmen sehr interessant für die Szene. Die Daten würden jedoch zeigen, dass viele IoT-Startups in Berlin gegründet und finanziert werden, so die Experten. International zu denken sei entscheidend, so das Resümee von Andreas Bös, Senior Director der Conrad Connect GmbH, Jasmin Skenderi, CTO der Next Big Thing AG, Peder Berne, Experte Smart Energie E.ON, und Sebastian Weyer, Entwickler bei WATTx.
Ganz nah dran: Viele Startups waren im DRIVE Volkswagen Forum, bei der Deutschen Bank und in der Telekom Hauptstadtrepräsentanz persönlich vor Ort, so unter anderem Kumpan, Diversicon, Cringle, Cogia und Mineko. In der gut besuchten Telekom Repräsentanz gab es abends spannende Keynotes für Brancheneinsteiger und Fachpublikum. So berichteten zum Beispiel Markus Witte, Gründer und CEO von Babbel und Hakan Koç, Gründer und Managing Director von AUTO1, über ihre frühe Startphase der Gründung, erste Finanzierungsmöglichkeiten und das rapide Wachstum ihrer Unternehmen. Wichtig sei es, so beide Gründer, sich ein verlässliches Netzwerk aus Unterstützern und Ratgebern aufzubauen, um nicht in unternehmerische Fallen zu tappen.
Reise nach Jerusalem – Wer besetzt die Stühle? Die „Jerusalem Competition“ gewann das medizinische Startup Glasschair und sicherte sich damit einen fünf-tägigen Workshop im Startup-Hub Jerusalem. Glasschair ist eine Smart Glass Applikation die Menschen mit Behinderungen dabei unterstützt, selbstständige Mobilität und Selbstbestimmung zu erlangen.
Zum Abschluss der gelungenen Berliner Startupnight 2017 feierte die Branche ausgelassen bis spät in die Nacht auf der Aftershow Party.
Die diesjährige Startupnight war nicht nur für Insider ein spannender Treffpunkt, auch jüngere Generation und Quereinsteiger konnten aus dem Tag viele Learnings mit nach Hause nehmen. Alle eingeladenen Gründer sprachen sehr ehrlich und reflektiert über Erfolge und Misserfolge.
Die offene Gesprächskultur und der lebendige Austausch waren sehr erfrischend und hilfreich. Bei den Teilnehmern ergab sich durch interaktive Diskussionen ein großer Mehrwert. Der Veranstaltungsort Berlin wurde als Startup-Hub gelungen in Szene gesetzt – wer dabei war, hat erfahren wieviel Potenzial noch in dieser Stadt steckt.
Wir haben uns gefreut diese Veranstaltung zu begleiten und sind gespannt auf die Entwicklungen, die in dieser kreativen Hauptstadt demnächst gegründet werden.
Wie hat Ihnen die Startupnight gefallen? Waren Sie vor Ort? Es gab so viele spannende Themen rund um die großen Trends, ist Ihnen auch etwas ganz besonderes in Erinnerung geblieben? Wir freuen uns auf Ihre Highlights.
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