Junge Eulen können nicht fliegen. Um zu lernen, wie man fliegt, brauchen sie lange sechs Wochen. Diese Zeit verbringen sie auf den Ästen der Bäume und bewegen sich durch Springen fort. Man stelle sich das vor, da hat man schon mal wunderbare Flügel und die Brust gefüllt mit Lebenslust und muss trotzdem ein angreifbares, auf ein kleines Territorium begrenztes Leben führen. Herzlich willkommen in der Startup-Welt. Tatendurstig, mit allem Nötigen ausgestattet und dann fehlt eines - der schnöde Mammon. Nun gut, da man ja nun nicht sein ganzes Leben als Ästling verbringen möchte, ist es wohl Zeit, neue Wege zu gehen.
Die Idee ist gut, der Markt hungrig, die Freunde in den Startlöchern und der Business-Plan aufgesetzt. Doch die Bank oder Förderinstitution gibt das dringend benötigte Ja zur Finanzierung nicht. Dies kann aus unterschiedlichen Gründen passieren; man kann beispielsweise keine Sicherheiten bieten, das Modell ist nicht erprobt oder eine Marke noch nicht etabliert. In wenigen Fällen reicht das Eigenkapital trotzdem zum Launch, in den meisten aber nicht. Versuchen wir es mit der Hilfe einer sogenannten Crowd. Man unterscheidet vier Schwarmfinanzierungsarten: spendenbasiertes oder gegenleistungsbasiertes Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting. Man stützt sich hierbei auf ein Publikum, das bereit ist, in unterschiedlicher Form die Finanzierung zu ermöglichen.
Beim spendenbasierten Crowdfunding spendet die Crowd, wie der Name schon verrät, über einen bestimmten Zeitraum für ein Projekt, ohne etwas dafür zu erhalten. Ähnlich ist das gegenleistungsbasierte Crowdfunding, jedoch erhalten die Menschen hier für ihre Spende eine symbolische, heißt, nicht-monetäre Gegenleistung, beispielsweise eine der finanzierten CDs, ein Plakat des Festivals oder ein Band-T-Shirt.
Als Crowdlending wird die Art der Schwarmfinanzierung bezeichnet, die den Geldgebern die Rückzahlung der investierten Beträge zusichert. Ob mit oder ohne Zinsen hängt hierbei vom jeweiligen Konzept und den Verhandlungen mit den Kreditgebern ab. Im Endeffekt sind es über Internetplattformen vermittelte Kredite von Privatpersonen. Fundingcircle oder Auxmoney sind zwei der bekannten Plattformen, die diese Art von Crowdfinanzierung anbieten.
Die vierte Version ist die, die wir als Companisto betreiben – Crowdinvesting. Diejenigen, die in Projekte, Firmen, Immobilien oder Startups investieren, erhalten eine anteilige Beteiligung an zukünftigen Gewinnen und dem Unternehmenswert. Bei Companisto erhalten die Investoren als Gegenleistung eine Beteiligung am Gewinn und an der Wertsteigerung des Unternehmens oder der Immobilie. Im Fall eines erfolgreichen Verkaufes - Exit genannt - werden die Companisten (so nennen wir die Investoren) prozentual an der Verkaufssumme beteiligt. Endet die Beteiligung vor dem Exit, findet eine Unternehmensbewertung des Startups statt und die Companisten erhalten gemäß ihrer Beteiligungsquote auch hier per Banküberweisung ihren Anteil am Unternehmen.
Zu den Unterschieden der Finanzierung für Startups findet sich auch unter dem kurzen Artikel Crowdfunding vs. Crowdinvesting.
Weiterführende Themen wie das Kleinanlegerschutzgesetz, dem Grauen Kapitalmarkt und Kontrollinstitutionen werden folgen. Denn irgendwo muss ich schließlich mal anfangen, was hiermit getan wäre. Mich juckt es schon in den Fingern!
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